Trotz über 6000 Unterschriften und jahrzehntelanger Proteste gegen den Bau und Ausbau der beiden Autobahnen (A 66/A 661) zwischen Enkheim, Fechenheim Nord, Riederwald, Bornheim, Seckbach und Eckenheim wird das Projekt immer weiter vorangetrieben. Für die Baumaßnahme wurden bereits im Riederwald dutzende Bäume am Erlenbruch gefällt, der Kleingartenverein Riederwald hat viele seiner Parzellen aufgeben müssen, ein Wohnblock wurde abgerissen, im Herbst soll ein großer Teil des Fechenheimer Waldes zwischen dem Hessen Center und dem Parkhaus an der Borsigallee gefällt werden, ebenso wie die restlichen Bäume am Erlenbruch von der Schäfflestraße bis zur Borsigallee. Auch die aktuellen Diskussionen zum Klimawandel haben bisher nicht dazu geführt die Maßnahme des Bundes neu zu überdenken.
Die Mehrheit des Ortsvereins lehnt den Tunnelbau als vollkommen aus der Zeit gefallen ab. Einig sind wir uns, dass die Anwohner*innen während und nach der Bauzeit adäquat geschützt werden müssen. So wird die Baugrube wenige Meter vor den Wohnhäusern an der Straße Am Erlenbruch verlaufen; die Pestalozzischule samt Hort, die naheliegende Kita und die Anwohner am Erlenbruch leiden heute schon unter dem Lärm und Gestank der Baumaßnahmen. Daher braucht es deutlich höhere Lärmschutzwände, welche bei weiterer Weigerung der hessischen Landesregierung notfalls aus städtischen Mitteln zu finanzieren sein werden. Seit Jahren fordern wir den Einbau einer Belüftungsanlage in die Pestalozzischule, da Lüften während der Baumaßnahme nicht möglich sein wird. Nach massivem Druck sicherte das Land nunmehr den Einbau der Anlage zu. Der Schulweg der Schüler*innen, welcher über die offene Baugrube führen wird, muss jederzeit sicher ausgestaltet sein.
Der Autobahntunnel wird neben der Pestalozzischule und vor der Riederwälder Seniorenwohnanlage dann weiter oberirdisch bis zum Autobahndreieck als Rampe zur A 661 geführt und soll lediglich eine Lärmschutzwand erhalten. Im Bereich der A 661 mussten aufgrund der nicht einzuhaltenden Grenzwerte, bei der Planung der zweiten Fahrbahn auf Druck der Einwendungen und Klagen Lärmschutzwände bis zu einer Höhe von zehn Metern entlang der Autobahn neu eingeplant werden. Das wird die Stadtteile noch mehr trennen als bisher schon und gegen Abgase und Lärm nicht ausreichend schützen!
Deshalb fordern wir die Volleinhausung des gesamten Autobahndreiecks und freuen uns, dass sich mehrere Parteitage der SPD Frankfurt dieser Forderung angeschlossen haben. Vor zwei Wochen haben wir auf unserer Jahreshauptversammlung beschlossen, dass nach Beendigung der Baumaßnahmen dem Kleingartenverein Riederwald die entfallenen Kleingärten wieder zur Verfügung gestellt werden sollen. Hierzu werden wir in den Austausch mit der Stadtverordnetenfraktion treten.