In der Zeit von 1435 bis 1492 werden die Riederhöfe und deren Ländereien vom Hospital zum heiligen Geist erworben. Um 1500 herum wird das Gebiet, auf dem die Riederhöfe stehen (die Landwehr zieht sich vom Sumpfgelände vor dem Bornheimer Hang über den kleinen Riedbruch und die Riederhöfe bis hin zum Oberhafen), der Stadt Frankfurt zugeordnet, während die Ländereien fortan zu Hessen-Hanau gehören. Das Gelände liegt in der Niederung, die zwischen dem Main und einem am Seckbacher und Bornheimer Hang entlangziehenden eiszeitlichen, später versumpften Seitenarm des Mains angeschwemmt worden war. Der Riederwald ist ein Rest des dort entstandenen Auenwaldes, den die im fünften und sechsten Jahrhundert ins Rhein-Main-Gebiet gekommenen Franken rodeten.
Im Jahr 1785 verzichten die Landgrafen von Hessen-Hanau auf ihre Riederhöfer Ländereien.
1847 wird die Hanauer Bahnlinie zwischen der alten Hanauer Landstraße und dem Riederwald gebaut. 17 Jahre später wird am Ostrand des Riederwalds eine Grundwasserpumpanlage für die Wasserversorgung der Stadt Frankfurt am Main errichtet.
Im Jahr 1900 wird das Frankfurter Stadtgebiet durch Eingemeindung von Seckbach und der Niederung zwischen dem früheren Erlenbruch und der heutigen Kruppstraße nach Osten hin erweitert. Bis dahin bildet der heutige Stadtteil Ostend die Stadtgrenze. Riederwald wird ein eigener Stadtteil. Der Ostpark, ursprünglich der kleine Riederbruch, entsteht in der Zeit von 1906 bis 1909 als Naturausgleich zum Industriegebiet im Frankfurter Ostend. Auch in Seckbach, zwischen der Borsigallee und der Gelastraße entwickelt sich ein, das Seckbacher Industriegelände.
Der bewohnbare Teil des Stadtteils Riederwald wird in der Zeit von 1909 bis 1912 vom Volks-Bau- und Sparverein Frankfurt am Main erbaut. Ziel des Siedlungsprojekts ist es, Wohnungen für die im Osthafengebiet beschäftigten Arbeiter zu schaffen. In der Broschüre Kleinwohnungen am Riederwald des Volks-Bau- und Sparverein Frankfurt am Main vom Februar 1910 heißt es unter anderem: Unter der nun entstehenden Wohnungsnot und den daraus resultierenden hohen Mietpreisen haben in erster Linie diejenigen Bevölkerungskreise zu leiden, welche infolge ihrer Einkommensverhältnisse auf eine billige Wohnung angewiesen sind. Sie werden gezwungen, entweder über ihre Verhältnisse gehende Mietpreise zu zahlen oder in weitentlegenen Stadtvierteln oder gar außerhalb der Stadt zu wohnen. Die wenige freie Zeit, die ihnen verbleibt im Kreise ihrer Familien zuzubringen, wird noch durch die weiten Wege zur und von der Arbeitsstätte auf ein Minimum beschränkt. Unter solchen misslichen Zuständen muß das Familienleben leiden. […] In Verbindung mit der weitläufigen und niedrigen Bauweise und der Lage zwischen dem Walde und einer außerordentlich breiten Promenadenstraße ist wohl eine gesunde und angenehme Wohngelegenheit verbürgt. Die Straßen werden zu einem Großteil nach führenden Sozialisten und Nationalökonomen benannt. Im offiziellen Gründungsjahr 1912 wird auch der Straßenbahnanschluss hergestellt; die Linie fährt, wie heute, bis nach Bergen-Enkheim. 1914, zu Beginn des ersten Weltkriegs, wohnen hier rund 2.300 Menschen in 692 Wohnungen. Die Wohnungen sind mehrheitlich Eigenheime und stehen heute unter Denkmalschutz.
Das Riederwälder Licht- und Luftbad wird am 15.7.1920 in Betrieb genommen und zum 19.8.1921 um eine Ausbaufläche erweitert. Zunächst steht es vormittags den Kindern, Jugendlichen und übrigen Luftbadbedürftigen, nachmittags bis 19 Uhr nur Krankenkassenmitgliedern auf ärztliche Verordnung hin zur Verfügung. Ein weiterer Ausbau wird am 16.8.1922 mit der Begründung abgelehnt, der angrenzende, zu kleine Wald müsse erhalten bleiben.
1923 entsteht die evangelische Philippusgemeinde als Ableger von St. Nicolai. Die katholische Heiliggeistgemeinde als Tochter der Gemeinde Allerheiligen kommt 1928 hinzu. Sie wird 1930 geweiht. Ebenfalls 1928 wird die Pestalozzischule (von 1928 bis 1933 Konrad-Haenisch-Schule; Konrad Haenisch war Journalist, SPD-Politiker und preußischer Unterrichtsminister) eröffnet. Die Schule wird mit einem Schülergarten von etwa 1.000 qm ausgestattet. Auf dieser Gartenfläche sollte jedes Kind ca. 1 qm zur eigenen Pflege erhalten.
In den Jahren 1926 und 1927 entstehen nach den Vorstellungen des Frankfurter Baudezernenten Ernst May drei Wohnraumprojekte. Die Gebäude stehen noch heute: 1. Am Erlenbruch 102-126, Görresstraße 4-24 und 3-15, Karl-Marx-Straße 4-18 und 3-13, Friedrich-List-Straße 4-18 und 3-15, Lassallestraße 1 (jeweils über die Architekten Eduard und Otto Fucker), 2. Engelsplatz 3-37 und 4-36 (Architekten Moritz und May) und 3. Görresstraße 28-44 und 17-55, Karl-Marx-Straße 20-50 und 17-47, Friedrich-List-Straße 20-50 und 17-47, Raiffeisenstraße 95-99 (Architekt Franz Thyriot).
In dieser Zeit spielt die Mannschaft des Fußballsportvereins Eintracht Frankfurt e.V. in der Eintrachtsportanlage Am Riederwald mit Holztribüne und einer sich in dieser befindlichen Zweizimmerwohnung. Die Adresse lautet: Am Ratsweg 14. Nach 1928 wird neben der Tribüne ein Haus mit vier Zimmern gebaut. Am 17.6.1936 brennt die Holztribüne vollständig nieder, das fortan unbewohnbare Wohnhaus teilweise.
Der Fußballsportverein Frankfurt am Main 1899 (FSV) errichtet seine Sportplatzanlage im Jahr 1930. Ebenfalls 1930 lieferten sich Riederwälder und Nationalsozialisten auf dem ehemaligen Nußplätzchen in der Raiffeisenstraße eine Straßenschlacht mit Lattenzäunen als Schlaginstrumente. Die Riederwälder setzen sich durch. Zu jener Zeit war der westliche Teil des Stadtteils (von der Riederspießstraße und dem Theodor-Haubach-Weg bis zur Schäfflestraße) noch eine SPD-Hochburg, der östliche Teil (von der Schäfflestraße bis zur Lahmeyer- und Harkortstraße) noch eine KPD-Hochburg. Zusätzlich gab es im linken Spektrum noch z.B. die Sozialistische Arbeiterpartei (SAP), den Sozialistischer Jugendverband (SJV), den Internationalen Sozialistischen Kampfbund (ISK) und mehrere Arbeitervereinigungen wie etwa den Volkschor Riederwald, den Arbeiter-Samariter-Bund, die Freidenker, die Freie Turnerschaft Riederwald. Den geistigen Hintergrund dieser Zeit markieren Parolen wie Wissen ist Macht und Bildung macht frei.
Nach dem Krieg, in den Jahren 1943 und 1944, werden Bomben auf dem Frankfurter Stadtgebiet abgeworfen und wird auch der Stadtteil Riederwald getroffen. Die Riederwälderin Johanna Tesch wird wegen Besitzes von SPD-Flugblättern ins Konzentrationslager Ravensbrück gebracht (vgl. Webseite Straßennamen). Es folgt der Wiederaufbau. 1946 errichtet z.B. die Trümmerverwertungsgesellschaft (TVG) ihren Fabrikationsbetrieb am Ratsweg, Ecke Riederspießstraße. Dieser wird 1964 eingestellt.
Eintracht Frankfurt e.V. errichtet 1961 seinen neuen Sportplatz für Großveranstaltungen. Heute fungiert der Platz als Trainingsgelände.
Die Philippusgemeinde legt 1962 den Grundstein zur ersten evangelischen Kirche im Stadtteil Riederwald. Und 1963 wird das städtische Bürgergemeinschaftshaus mit Kinderhort, Kegelbahn und Bastelraum eröffnet, welches zuvor Volkshaus war.
Die erste Dippemess auf dem heutigen Festplatz am Ratsweg findet im Jahr 1968 statt. Das Einkaufshaus Metro wird ein Jahr später eröffnet.
Seit 1970 wird der Stadtteil Riederwald Schritt für Schritt renoviert, alte Siedlungshäuser mit hellroten Ziegeldächern, weißen Fassaden und hölzernen Gartenzäunen werden 1976 zum Leidwesen der alten Riederwälder abgerissen, und zwar im Gebiet zwischen Am Erlenbruch, Rodbertusstraße und Rümelinstraße. Auf dem Gelände entstehen große Wohnhäuser. Der Charakter der Kolonie bleibt aber erhalten. 1972 wohnten im Stadtteil Riederwald 5.385 Einwohner. Ein Jahr später wird der Abenteuerspielplatz hinter den Riedwiesen eröffnet. 1977 kommt die Altenwohnanlage Riederwald in der Straße Am Erlenbruch hinzu.
1980 wird das Kanalnetz im Stadtteil erneuert. Der auf der Straße Am Erlenbruch gezählte Kraftfahrzeugverkehr war zu dieser Zeit geringer als für die Zeit nach dem Bau des Autobahnendstücks der A 66 am Hessencenter prognostiziert. 1981 wurden die Parkplätze in der Straße Am Erlenbruch eingerichtet.
Ebenfalls 1981 wird die Begegnungsstätte für ältere und behinderte Bürger eröffnet. Die für Riederwald mitzuständige Zweigstelle der Volkshochschule kommt 1983 in Bergen-Enkheim hinzu.
Im Jahr 2003 wird der neue U-Bahn-Betriebshof Ost nördlich der Straße Am Erlenbruch eröffnet. Die Linie U7 verkehrt nun bis zur Schäfflestraße täglich bis etwa 01:40 Uhr. Damit wird der Stadtteil für Familien und junge Erwachsene noch attraktiver.
Anfang April 2005 erteilt das Regierungspräsidium Darmstadt den wasserrechtlichen Planfeststellungsbescheid für naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahme der Fließwasserverbindung im Frankfurter Osten. Künftig soll das Frischwasser vom Bergen-Enkheimer Ried zum Seckbacher Ried und von dort weiter durch den Riedgraben am Rand des Riederwalds in den Ostparkweiher fließen. Die durchgängige Wasserverbindung verknüpft mit Kanälen und Pumpstationen die Quellen, Bäche und Weiher miteinander und hat eine Länge von 5,6 Kilometer, wovon 3,5 Kilometer auf offene Gräben entfallen. Der Bau, mit dem noch in diesem Jahr begonnen werden soll, kann, wenn kein kontaminiertes Erdreich gefunden wird, bis zu zwei Jahre dauern.
Im Juli 2005 wird im Licht- und Luftbad die neue Wasserspielfläche eröffnet, welche an einzelnen Tagen in Betrieb geht. Ebenfalls im Juli wird der Kinderspielplatz in der Lassallestraße erneuert.
Im März 2006 hat das Landesamt für Denkmalpflege Hessen für die westliche Riederwald-Siedlung einen Denkmalwert erkannt. Die Siedlung zwischen Schultze-Delitzsch-Straße, Rümelinstraße, Raiffeisenstraße und Johanna-Tesch-Platz ist ab sofort eine Gesamtanlage gemäß § 2 Abs. 2 Hessisches Denkmalschutzgesetz. An dem Erhalt bestehe aus sozialgeschichtlichen und wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.